Debeka BKK - Versichertennews
30.01.2020
Häufiger Bluthochdruck bei langen Büro-Arbeitszeiten

Büroangestellte, die viele Stunden am Arbeitsplatz verbringen, haben mit größerer Wahrscheinlichkeit einen hohen Blutdruck. Besonders von Bedeutung ist, dass es sich oft um einen „versteckten“ Bluthochdruck handelt, der bei routinemäßigen Arztbesuchen unentdeckt bleibt. Hierüber informiert aponet.de – das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen – in einer aktuellen Pressemitteilung.

Bei mehr als 3.500 Büroangestellten an drei Einrichtungen in Quebec, Kanada, wurde über den Tag hinweg der Blutdruck gemessen. Es zeigte sich, dass insgesamt fast 19 Prozent der Beschäftigten Bluthochdruck hatten, darunter Mitarbeiter, die bereits Medikamente gegen Bluthochdruck einnahmen. Mehr als 13 Prozent hatten einen so genannten maskierten Bluthochdruck, bei dem die Werte während einzelner Messungen normal sind, zu anderen Zeiten aber erhöht, was in der Studie durch Messungen mit tragbaren Geräten alle 15 Minuten während des gesamten Arbeitstages nachgewiesen wurde.

Im Vergleich zu Kollegen, die weniger als 35 Stunden pro Woche gearbeitet haben, hatten diejenigen mit 49 oder mehr Wochenstunden mit einer 66 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit einen Bluthochdruck und zu 70 Prozent häufiger einen maskierten Bluthochdruck. Eine wöchentliche Arbeitszeit zwischen 41 und 48 Stunden erhöhte die Wahrscheinlichkeit für einen anhaltenden Bluthochdruck um 42 Prozent und für einen maskierten Bluthochdruck um 54 Prozent.

„Der Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und hohem Blutdruck in der Studie war für Männer in etwa der gleiche wie für Frauen. Sowohl maskierter als auch anhaltender Bluthochdruck sind mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden“, sagte der leitende Autor der Studie Prof. Dr. Xavier Trudel von der Laval University in Quebec. Er weist darauf hin, dass auch ein maskierter Bluthochdruck langfristig ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt, aber oft unentdeckt bleibt: „Etwa einer von fünf Menschen mit maskierter Hypertonie weist beim Arzt niemals einen hohen Blutdruck auf, was die Diagnose und Behandlung möglicherweise verzögert.“

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