Debeka BKK - Arbeitgebernews
06.12.2019
Pflegekräfte aus dem Ausland: Neue Agentur kümmert sich um Visa und Arbeitserlaubnis

Pflegekräfte aus dem Ausland einzustellen soll einfacher werden. Krankenhäuser, Pflegeheime und andere Einrichtungen können ihren Bedarf an die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) melden. Hierüber informiert das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in einer aktuellen Pressemitteilung.

Was macht die DeFa?

Die DeFa unterstützt alle Einrichtungen des Gesundheitswesens dabei, internationale Fachkräfte zu gewinnen. Die Agentur kümmert sich um Anträge auf Visa, Anerkennung der Berufserlaubnis, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Sie bündelt die Anträge zu Paketen und sorgt dafür, dass die Unterlagen vollständig und richtig sind. Das beschleunigt die Verfahren und entlastet so auch die beteiligten deutschen Behörden. Die DeFa hilft also in erster Linie bei den Verwaltungsverfahren. Auf Wunsch bietet sie aber auch weitere Leistungen an, wie die Auswahl von Bewerbern oder Sprachkurse im Ausland.

Wer kann den Service nutzen und was kostet es?

Die Dienste der DeFa kann jeder in Anspruch nehmen, der Pflegefachkräfte anwerben möchte. Das gilt auch für Personalserviceagenturen, die Pflegekräfte aus dem Ausland vermitteln. Für die Unterstützung bei den Verwaltungsverfahren wird pro Einzelfall eine Gebühr von 350 Euro erhoben.

Aus welchen Ländern kommen die Pflegekräfte?

Die Bundesregierung wirbt Pflegekräfte nur in Ländern an, deren Bevölkerung im Schnitt sehr jung ist und die deutlich über ihren eigenen Bedarf ausbilden. Dies ist zum Beispiel auf den Philippinen und in Mexiko der Fall. Deshalb unterstützt die DeFa zunächst Antragsverfahren für Pflegefachkräfte aus diesen beiden Ländern. Die Philippinen und Mexiko verfügen zudem über gute Pflegefachausbildungen, es besteht eine kulturelle Nähe zu Deutschland und die Herkunftsländer sind damit einverstanden, dass Pflegefachkräfte für Deutschland angeworben werden.

Wann kommen die ersten Pflegekräfte?

Bislang kann es mehr als zwei Jahre dauern, bis eine Pflegekraft alle erforderlichen Papiere hat, um in Deutschland zu arbeiten. Mit Unterstützung der DeFa sollen Pflegekräfte drei Monate nach dem Visa-Antrag nach Deutschland einreisen können. Ziel ist, dass nach weiteren drei Monaten die volle berufliche Anerkennung vorliegt. Zum Start unterstützt die DeFa rund 4.200 Antragsverfahren. Entsprechenden Bedarf konnten Einrichtungen bis Mitte November an die DeFa melden. Die Agentur beginnt jetzt mit der Umsetzung, so dass die ersten Pflegekräfte im 2. Quartal 2020 in Deutschland eintreffen.

Zur Pressemitteilung

zurück